Andrea Holland übernimmt Leitung der Satruper Regenbogenschule und will neue Schwerpunkte setzen
Peter Hamisch
Kinder brauchen Nähe“, unterstreicht Andrea Holland und macht deutlich, wo sie einen Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht. Sie ist seit August die neue Schulleiterin der Regenbogen Grundschule in Satrup. Ihre Vorgängerin war nach nur einem Jahr zurück nach Berlin gegangen.
„Ich freue mich sehr auf die Tätigkeit als Schulleiterin“, macht Andrea Holland deutlich, ihre Aufgabe langfristig angelegt zu haben. Eine Aufgabe allerdings, die sie selber auch als Herausforderung ansieht. Die Welt nach Corona wird eine andere sein, als vor der Pandemie, ist sie sich mit vielen Pädagogen einig.
Kinder in Corona-Zeit zu wenig beachtet
Viele Kinder sind in diesem Schuljahr nicht regelmäßig zur Schule gegangen, haben ihre Freunde nicht gesehen, konnten sich beim Vereinssport nicht austoben, sind teilweise vereinsamt. Schule muss diese Kinder jetzt abholen. Der Schulalltag und das soziale Leben müssen neu eingeübt werden. So profane Dinge, wie der Aufenthalt auf dem Schulhof, sind für einige Kinder zum Problem geworden. Die Erkenntnisse von Andrea Holland sind teilweise gravierend und was sie besonders bedauert, die Auswirkungen auf die Kinder haben in der großen Corona Politik überhaupt keine Rolle gespielt.
Auf diese neue Situation, ja Herausforderung, ist die neue Schulleitung der Regenbogenschule eingegangen. „Wir müssen Schwerpunkte neu definieren“, hat die Schulleiterin sich gemeinsam mit ihrem Kollegium zur Aufgabe gemacht. Schule muss wieder ein verlässlicher Raum sein, ist die Vorgabe.
Der Rahmen ist klar definiert und beinhaltet Flexibilität und das die Schule nicht nur als Lernort, sondern auch die Einbeziehung des Umfeldes notwendig ist.
Nicht verbissen, sondern mit Lust und Fröhlichkeit geht Andrea Holland diese Aufgaben an. „Ich habe mich noch nie vor Verantwortung gescheut“, berichtet sie. Unterstreicht aber auch, dass ihr ein Team an ihrer Seite sehr wichtig ist. In vier Gruppen werden die verschiedenen Themen von den 18 Pädagogen und Mitarbeitern behandelt. Ein Thema betrifft neue Autoritäten. Dabei geht es darum, auf Augenhöhe, wie Andrea Holland hervorhebt, Grenzen aufzuzeigen, neue Entwicklungen zu erkennen und bei der Umsetzung Schüler und Eltern einzubinden.
Schulsozialarbeit spielt besondere Rolle
Die Schulsozialarbeit spielt dabei eine besonders herausgehobene Rolle. Mit der Bemerkung, Satrup sei nicht Bullerbü, zeigt sie eine besondere Problematik für die Schulen in der Region auf. Kinder mit schwierigem Hintergrund, sowohl im familiären Bereich wie aus Heimen, werden in den schulischen Alltag integriert, müssen sich an Regeln halten. „Bei aller Hinwendung dürfen wir nicht vergessen, die starken Schüler zu fördern“, hebt die neue Schulleiterin hervor.
Andrea Holland wurde vor 46 Jahren in Flensburg geboren, ist dort zur Schule gegangen und hat dort auch das Abitur gemacht. Zielgerichtet hat sie studiert, um Grundschullehrerin zu werden. 2014 kam sie zur Regenbogenschule nach Satrup. Vorher war sie an Grundschulen in Schleswig (St.Jürgen) und Großsolt. Mit großem Engagement hat sie sich um die Integration von Flüchtlingen bemüht und in Schleswig und Satrup die deutsche Sprache vermittelt. Ihre Lehrfächer sind Deutsch, Sachunterricht und Sport.
Quelle: Flensburger Tageblatt, Dienstag, 12.10.2021